Indiana Jones and the Last Crusade

„Ta ta ta taaa, ta ta taaaaa, Ta ta ta taaaaa, ta ta ta ta taaa…“ Indiana Jones and the Last Crusade, wurde aber auch Zeit!

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Die Liste meiner ungespielten LucasArts Titel wird kürzer. „Es bleiben im Raum, Labyrinth, Loom, Grim Fandango und Full Throttle!“

Kein Indiana Jones ohne Nazis. Den Großteil meiner Screenshots kann ich ohne Umwege in der Schublade verschwinden lassen. Hakenkreuze über Hakenkreuze.

Mit 5,59 € ist Indiana Jones and the Last Crusade auf GOG.com sogar noch um wenige Cents teurer als sein Nachfolger Indiana Jones and the Fate of Atlantis. Verkehrte Welt. Dr. Jones‘ Suche nach dem mythischen Inselreich ist eines der besten Adventure Games aller Zeiten. Basta! Die Jagd nach dem heiligen Gral gleicht bestenfalls einem Rohdiamanten. Steven Spielberg hätte gut daran getan, auch Indys Atlantis Abenteuer auf Celluloid zu bannen. Anstelle dämlicher Kristallschädel außerirdischen Ursprungs.

Die von mir erworbenen GOG-Version ist leider im wahrsten Sinne des Wortes SCUMM. Ein eingefrorenes Venedig ohne gespeicherten Spielstand hat mich dann doch davon überzeugt, auf eine alte „Sicherheitskopie“ plus neueste Version der ScummVM zurückzugreifen.

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Nach Atlantis spiele ich mich blind, für den letzten Kreuzzug musste mal wieder die gute alte Tentakelvilla ran. Spaß gemacht hat es trotzdem. Auch wenn man The Last Crusade sein Alter von bald 30 Jahren anmerkt. Manch Rätsel ist noch unrund, oft fehlt der typische Indy-Humor, besser man bringt ein gesundes Maß man Frustrationstoleranz mit. Boxkämpfe mit Nazis durch den Zeppelin irgendwer?

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Belohnt wird man mit schönen Bildern sowie der einmaligen Gelegenheit den Führer mit einem gezielten Kinnhaken auf das Pflaster Berlins zu schicken.

Und mit Indiana Jones eben. Noch einmal so richtig in Nostalgie schwelgen. Peitsche, von John Williams komponierte Erkennungsmelodie, die auf einer Weltkarte eingezeichnete Reiseroute… 1989? Ich war live dabei. „Indiana, lass Dir sagen, wir werden alt.“

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A Story About My Uncle

Manchmal ist es besser, nicht so genau über die Geschichte eines Spiels nachzudenken.  „Wir haben uns so viel Mühe gegeben. Liebe mich einfach so wie ich bin“. A Story About My Uncle, ein Werk von Gone North Games, fällt genau in diese Kategorie.

Der die Welt bereisende Onkel Fred ist spurlos verschwunden. Sein Neffe streift durch dessen verlassenes Haus mit angeschlossenem Labor, entdeckt einen wie für ihn gemachten Adventure Suite und katapultiert sich mithilfe einer interdimensionalen Müllschleuder durch die Sternwarte des Onkels in eine fantastische Welt.

Auf der Suche nach Fred schwingt sich der namenlose Knabe nun mithilfe eines energiegeladenen Greifhakens in der Ego-Perspektive durch die ihm fremde Dimension. Und trifft dabei auf Froschmenschen, entstanden aus all dem Müll, den sein Onkel vor langer Zeit durch das von ihm geschaffene Portal entsorgt hat.

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Hanebüchener…Unsinn…in Reinform!

Stück für Stück wird der Anzug um weitere Fähigkeiten erweitert. Am Ende stehen drei Aufladungen des Greifhakens und Raketenstiefel zur Verfügung. Warum Onkel Fred nicht gleich einen fertigen Anzug in seinem Labor zurücklassen konnte?

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Wofür sind die Froschmenschen eigentlich gut? Wovon hat sich der Onkel die ganze Zeit über ernährt? Warum hat der Junge eigentlich keine Höhenangst? Ich würde mich keinen Schritt bewegen. Und warum steht er immer wieder und wieder am letzten Savepoint nachdem er zum x-ten Mal zu Tode gestürzt ist?

Blendet man all dies aus, so bleibt mit A Story About My Uncle ein wunderschönes Spiel zurück. Vier thematische Welten gilt es zu bereisen, vom Dschungel bis in die Eishöhle. Es macht mich immer ein wenig traurig die Unreal Engine zu sehen. Auch wenn sie hier wirklich sehr gut aufgehoben ist, so denke ich oft mit Wehmut an die Zeiten der Unreal Tournament GOTY zurück. Visuell ist die Suche nach Onkel Fred ein einzigartiges Erlebnis.

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Ein wenig erinnert mich A Story About My Uncle an Quake Defragging. Das war auch der Hauptgrund für den Erwerb des Humble Bundles in das das Spiel eingebunden war.

13 Stunden und unzählige Abstürze hat es mich gekostet, Fred wiederzufinden. A Story About My Uncle ist alles andere als einfach. Zumindest nicht für solch nervöse Spieler wie mich. SHIFT + W-Taste + rechte Maustaste gedrückt halten, im richtigen Moment wieder loslassen. Absprung. Dann SPACE zum Auslösen des Raketenantriebs. Sofort wieder die W-Taste für die richtige Richtung. Ziel suchen, linke Maustaste aktiviert den Greifhaken….Stress pur. Auf Twitter habe ich einen Spieler getroffen, der rund 10 Stunden schneller war als ich. Ist also offensichtlich wer hier versagt hat.

Aber das Durchbeißen hat sich gelohnt. Tolles Spiel. Mit einem richtig schönen Ende.

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A Story About My Uncle ist eine Geschichte, die er inzwischen erwachsene Neffe seinem eigenen Kind erzählt. Nach dem Abspann kehrt man noch ein allerletztes Mal in Onkel Freds Haus zurück. All sein Hab und Gut ist gepackt, der Forscher selbst ist nie zurückgekehrt. Die einzige Aufladung, die das Portal zurück in die Realität besaß, war für den Rückweg des Jungen.

Uncle Fred, thanks to you, I have found an even greater adventure.

So großartig auch das Erlebte war, Vater zu sein ist ein noch viel größeres Abenteuer. Selbst Vater zweier Söhne könnte meine Zustimmung nicht größer sein.

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