Il Filo Conduttore

Eine Kugel, am Ende einer Schnur befestigt, fällt ins Bild. Ich ziehe an ihr. Ein Schriftzug erscheint. Ich ziehe erneut. Zug für Zug wechseln sich das Intro und eine rustikale Tischplatte ab, auf der nach und nach Gegenstände erscheinen. Zunächst ein Espressokocher, gefolgt von einer prallen Orange und einer hölzernen Wäscheklammer. Im Hintergrund ertönt die Geräuschkulisse einer belebten Verkehrsstrasse, die sich mit dem Surren eines alten Filmprojektors abwechselt.

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Nach etlichem Ziehen reisst die Schnur letztendlichen, ein Telefon klingelt und eine blaue Kugel erscheint am oberen Rand meines iPhones.

Das kreative Spiel mit Kugel und Schnur ist „il filo conduttore“, der rote Faden, der sich durch den Titel aus den Händen Mario von Rickenbachs and Christian Etters zieht. Mal verhält sich die Schnur wie an einer elastischen Feder befestigt, dann wieder wie die Kordel einer Musikuhr für Kinder, die nach einem beherztem Zug an ihr langsam in das Innere des Spielzeugs zurück surrt. Mehrer Schnüre wiederum gespannt, ergeben ein simples Saiteninstrument. Mit jedem Klingeln des Telefons ist ein Level abgeschlossen und eine neue Spielerei erscheint. Untermalt von Ausschnitten ungarischer Volksmusik, Vogelgezwitscher oder dem Zirpen von Grillen an einem lauen Sommerabend.

Nach wenigen Minuten des Experimentierens ist auch schon das Ende des Spiels erreicht. Eine rote Blechrakete startet aus einem Loch in Mitten der Tischplatte und eilt den Sternen entgegen.

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Wenn auch wahrlich kurz, so ist „Il filo conduttore“ doch voller origineller Ideen. Was man nicht alles mit einer Schnur plus lackierter Holzkugel so anstellen kann. Ob dies einem jedoch wirklich 0,99 Cent wert ist, muss ein jeder für sich selbst entscheiden.