Monument Valley 2

Kurz in meinen Aufzeichnungen gewühlt…hah, gefunden wonach ich gesucht habe: Monument Valley, erster Teil, durchgespielt am 31.Juli 2014.

Damals hätte ich vermutlich ein grandioses Review auf meinem noch nicht-existenten Blog hinterlassen, so sind aber zunächst über drei Jahre vergangen und es steht eine „2“ hinter dem Titel.

Monument Valley?

Bei Monument Valley handelt es sich um ein wunderschön gestaltetes Rätselspiel zu Geometrie, Räumlichkeit und unmöglichen dreidimensionalen Gebilden. In jedem Level gilt es eine kleine Spielfigur zum Ausgang einer surrealen Welt zu führen. Durch geschicktes Ausrichten der Umgebung werden dabei zunächst versperrte Wege mit einem Mal zugänglich. Roger Penrose und M.C. Escher lassen grüßen.

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Bei Monument Valley 2 handelt es sich nun um die lang ersehnte Fortsetzung dieses iOS Klassikers.

Die Fortsetzung

Und… im Vergleich zum ersten Teil hat sich nahezu nichts getan. Auf mich wirkt Monument Valley 2 wie ein lange überfälliges Level-Pack. Für ein eigenständiges Spiel und würdigen Nachfolger fällt es einfach viel zu kurz aus. Die knapp eine Stunde Spielzeit reicht genau für meine tägliche Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ins Büro. Und dann ist das Vergnügen auch schon wieder vorbei. Abspann.

Man kann jetzt lange über gerechte Preise für Spiele sprechen, aber die 5,49 € für solch ein kurzes Spiel fühlen sich irgendwie nicht richtig an. Vor allem da große Innovationen schlicht fehlen und das Potenzial, das im zweiten Teil schlummert, weitestgehend ungenutzt bleibt.

Als „Editors’ Choice“ preist der App Store Monument Valley 2 „als jetzt noch kniffeliger“ an. Davon kann schon mal gar nicht die Rede sein. Teil 2 ist deutlich einfacher als sein Vorgänger. Ein jedes Level lässt sich nahezu mechanisch abarbeiten, ein langes Nachdenken ist hierfür nicht notwendig.

Die Umsetzung der Idee nun zwei Charaktere, Mutter und Kind, durch die Spielwelt zu steuern fällt flach aus. Entweder steuert man sowieso nur eine Figur, oder aber führt die beiden unabhängig voneinander durch ein Level. Viel interessanter wäre ein synchronisiertes Bewegen gewesen. Aber diese Spielmechanik wird kaum eingesetzt.

Was wirklich gut geworden ist, sind Bäume als neue Rätselelemente. Das ist die erste richtige Innovation gegenüber dem Vorgänger.

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Ansonsten verbleibt man aber mit den bekannten Schaltern, Schiebern und Rädern, um die Welt auszurichten und Türen zu öffnen.

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Von den 14 Welten des Spiels ist das Level „MÉN-AN-TOL“ das Highlight in meinen Augen, eine buddhistisch angehauchte, nahezu endlos in sich geschachtelte Welt. Wenn auch nicht schwer zu lösen, so ist dies eine wunderschön umgesetzte Idee.

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Dann noch ein wenig Mondiran und ansonsten viele Motive, die bereits aus dem ersten Teil bekannt sind. Monument Valley 2 unterscheidet sich von Teil 1 schlicht durch die Versionsnummer.

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Fazit

Wer Monument Valley kennt, für den bietet der zweite Teil kaum Neues. Nach wie vor handelt es sich um ein wunderschönes Rätselspiel. Grundsolide gemacht.

Aber wie bereits geschrieben ist Monument Valley 2 viel zu kurz und stellt für einen erfahrenen Spieler keinerlei Herausforderung dar.

Die Schlagworte, mit denen der Entwickler sein Spiel anpreist, sagen eigentlich schon alles: „Ein eigenständiges Abenteuer“…eher nicht. „Individuell gestaltete Rätsel“…was soll denn „individuell gestaltet“ bedeuten? Dass eine jede Welt einzigartig ist? Das ist das mindeste, das ich erwarte. Und außerdem ist dem nicht so. Die Formen und Rätsel wiederholen sich. Schnell hat man alles gesehen. „Zeitgenössisches Graphik“…Klar, Monument Valley ist wunderschön, aber was soll den „zeitgenössisch“ bedeuten. Genau das Gegenteil ist doch der Fall. Es ist ja der eher zeitlose Stil, der dem Spiel seinen Reiz verleiht. „Wunderbares Klangerlebnis“…der Musik wegen habe ich Monument Valley 2 sicher nicht gespielt. Das geht auch ganz gut ohne Ton.

Letztendlich habe ich mich für die asozialste Variante entscheiden, ich habe das Spiel zurückgegeben! Das Monument Valley 2 ist zu kurz, keine Herausforderung und der Wiederspielwert geht gegen null. Mir unklar was hier über drei Jahre in Arbeit war. Schade eigentlich.

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