the static speaks my name dürfte das düsterste „Spiel“ sein, das mir bisher untergekommen ist.
Man durchlebt die letzten 15 Minuten im Leben des depressiven Jakob Ernholtz. Verbarrikadiert in der Wohnung, gefangen in einer Wahnvorstellung, in deren Zentrum ein harmloses Palmenbild des Künstlers Jason Malone steht. Unzählige Ausdrucke tapezieren sämtliche Wände.
In der Nacht um 3:22 setzt die Handlung ein. Ein normales Leben ist zu einem Ding der Unmöglichkeit geworden, eine jede Tätigkeit zu einem kurzfristigen Ziel, dass es zu erreichen gilt. Auf den Toilettengang folgt die Reinigung der Mikrowelle, um im Anschluss lebendige Shrimps aus dem Aquarium zu essen. Der Kühlschrank ist vollkommen leergefegt. Wohnungstür und Fenster mit Balken zugenagelt.
Ein kurzes Intermezzo in einem Online-Chatraum mit „Freunden“ offenbart unaussprechliche Abgründe.
Und dann schreitet man auch schon zur letzten Tat. Die Schlinge hängt von der Decke der Abstellkammer, der Stuhl steht bereit gerückt.
Ein Menschenleben, von dem man als Spieler nicht mehr als den Namen und das Alter erfährt, endet. Eine Wahl hat man zu keinem Zeitpunkt.
Wäre all dies allein nicht schon verstörend genug, findet man sich in einer Art dunklen Nichts wieder, umgeben von den Seelen anderer Selbstmörder.
Abspann.
P.S. Beim Durchspielen ist mir ein Geheimnis entgangen, auf das ich erst durch die Lektüre eines Wikipedia-Artikels gestoßen bin. Und das der Geschichte eine zusätzliche Dimension verleiht. Wer sich von den vorangegangenen Zeilen nicht hat abschrecken lassen, und sich selbst ein Bild von „the static speaks my name“ machen möchte, der sollte einen Blick hinter das Bücherregal werfen. Und mir ist klar geworden, warum ich mit dem Sicherungskasten hantieren musste.