Her Story

In 1994 a British woman is interviewed seven times
about her missing husband. This is her story.

Gestern Nacht habe ich mich an Her Story gesetzt. Ohne Spoiler zu schreiben geht kaum. Wird also vermutlich ein recht kurzer Post.

Her Story hatte ich als Teil eines Humble Bundles erworben. Ist schon eine gute Weile her.

Gestern dann rund 1,6 GB Download angestoßen, Spiel gestartet. Icon hüpft fröhlich im Dock. Dann nichts. Einfach nichts. Die Version aus meiner Humble Bundle Library läuft nicht mehr unter OS X 10.12.

Ein Blick auf Steam. 5.99 €. Ist es mir das echt wert? Die rettende Idee „Vielleicht besitze ich ja neben dem Download auch einen Steam Key?“. Und siehe da, die über Steam installierte Version läuft. Ist auch mit 1,79 GB leicht größer.

Knapp 3 Stunden habe ich Verhörvideos gesichtet, mir immer wirrere Notizen gemacht und mehrfach fast in die Hosen gesch….

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Das Spiel findet komplett innerhalb eines Datenbankabzugs einer polizeilichen Verhördatenbank statt.

Die gesamte Spielzeit verbringt man damit Suchbegriffe einzutippen und sich katalogisierte Verhörvideos anzusehen. Notizen machen, neue Suchbegriffe eingeben, mehr Videos. Solange bis klar ist wer…SPOILER, SPOILER, SPOILER.

Viel mehr Interaktion ist nicht geboten. Man bleibt Beobachter, während die Geschichte einen immer tiefer und tiefer wie ein Strudel hinab in ihren Bann zieht.

Soviel sei verraten, es geht um Mord. „Murder“ ist auch gleich der initial vorgegebene Suchbegriff. Das ist auch nicht das Geheimnis, das es zu lüften gilt.

Die Videos variieren in Länge von wenigen Sekunden bis zu mehreren Minuten. Es ist eine Frau zu sehen, die sich den Fragen eines Polizeibeamten stellt. Man bekommt immer nur die Antworten zu sehen und zu hören. Die Fragen bleiben verborgen.

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Die Verhöre erstrecken sich über einen längeren Zeitraum. Das Vordringen in die Geschichte ist jedoch nicht linear. Je nach Suchbegriff gelangt man zu Videos, die kurz nach dem Verschwinden des Ehemanns aufgenommen wurden, oder aber bereits Teile der Auflösung des Falls sind.

Ein riesiges narratives Puzzle, das es aus seinen Einzelteilen zusammenzusetzen gilt.

Nach Auflösung des Falls habe ich noch ein wenig weitergespielt und versucht weitere, mir noch verborgene Videos zu entdecken. Mit rund fünf Stunden Spielzeit habe ich erst 62% des gesamten Inhalts entdeckt.

Plumpe Suchbegriffe wie „confession“ führen ins Nichts. Erwähnt die verhörte Frau jedoch in einem Video ein Tagebuch, so können mit einer Suche nach „diary“ eine ganze Reihe weiterer Aufnahmen in der Datenbank gefunden werden.

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Nicht immer lädt ein Video. Manchmal bleibt auch der Monitor schwarz und die Person vor dem Monitor spiegelt sich im Screen. Das kommt unvorbereitet und war für mich jedesmal ein Schockmoment. So simpel und doch so gruselig.

Soviel sei verraten, es gilt nicht nur herauszufinden, was eigentlich passiert ist, sondern auch zu erkennen wer man als Spieler eigentlich ist.

Ein wirklich großartiges Spiel. Absolute Empfehlung.

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