Spiele von Telltale? Da liegen bei mir noch rum…
- Back to the Future: The Game
Eine Episode habe ich bereits gespielt, und die war gar nicht mal so schlecht. Das Adventure wird auf alle Fälle wieder aufgegriffen, dann aber nicht mehr auf dem iPad, sondern gleich am Mac. - Hector Badge of Carnage
Habe ich 2011 gekauft und laut Steam ganze 109 Minuten gespielt. Echt, so lange? Keine Ahnung, ob das noch was wird. Zumindest ist mir Hectors Satz „That can’t be arsed.“ in Erinnerung geblieben. Erfrischender als die typischen Adventure-Floskeln wie „Das kann ich nicht verwenden.“ oder „Das geht so nicht.“. - The Walking Dead: Season One
Nach zwei Anläufen bin ich dann doch recht weit gekommen. Und ich werde The Walking Dead auch noch irgendwann fertig spielen. Vielleicht ist jetzt ein ganz guter Zeitpunkt dafür. Das Spiel ist leider nicht so spannend wie erwartet. Und die Savepoints nerven mich. Gut, ich bin auch x Jahre zu spät dran. Als The Walking Dead neu rauskam, war diese Art von interaktiver Geschichte sicher ein Hit. „Oh Gott, oh Gott, wie soll ich mich nur entscheiden?“ Da ist man als Spieler inzwischen einfach abgebrühter. - Tales of Monkey Island
Gut 45 Minuten angespielt. Ich liebe Monkey Island. Nur weiß ich noch nicht, ob ich auch dieses Spiel lieben werde. Auf der Telltale-Webseite wird das Spiel schon gar nicht mehr aufgeführt.
Mein Verhältnis zu Spielen von Telltale ist also eher durchwachsen. Game Of Thrones und Batman werde ich mir auch erst einmal nicht kaufen. Da muss schon ein ziemlicher Rabatt um die Ecke kommen.
The Wolf Among Us hatte ich letztes Jahr schon mal in den Händen. Jetzt habe ich mich in gut einem Wochenende durch alle fünf Episoden gespielt. Noch wirkt mein Vorsatz meine Spiele-Bibliothek abzubauen Wunder.
The Wolf Among Us basiert auf einer Geschichte von Bill Willingham namens Fables. Band 1 steht bei mir im Buchregal. Ein toller Comic.
Fables chronicles the world’s most beloved fairy tale characters hiding out in a magically hidden neighborhood within Manhattan. Run out of their happily-ever-after homeworlds by a mighty conqueror known only as The Adversary, these universally recognized princes, princesses, talking animals, heroes, and villains now face a new challenge: adapting to a modern world filled with sex, violence, and lots of moral ambiguity.
Mixing mystery, action, humor, and more, Fables follows these cherished characters’ war against The Adversary and their ongoing struggle to survive alongside one another in the modern world. But who is this Adversary that has rocked their lives?
Das Spiel greift dieses Setting 1:1 auf.
New York, Märchen in der Neuzeit, (ich muss unbedingt Once Upon a Time weitersehen) Mystery, Sex, Gewalt, moralische Zweideutigkeit…alles dabei.
Der Stil des Spiels orientiert sich an der Comic-Vorlage, geht mit dem ihm eigenen Cel Shading Look aber auch eigene Wege. Mir gefällt es.
The Wolf Among Us zu spielen hat Spaß gemacht. Eine tolle und spannende Geschichte, vor allem die Cliffhanger am Ende einer jeden Episode. Bin ich froh, dass ich das Spiel am Stück spielen konnte. Eine Episode ist in gut eineinhalb Stunden abgeschlossen und dann mindestens einen Monat auf die Fortsetzung warten zu müssen…nicht auszudenken.
Spoiler versuche ich zu vermeiden. Aber soviel sei verraten, man schlüpft in die Rolle des großen, bösen Wolf, Sheriff Bigby. Und es geht um Mord an einer mir bisher unbekannten Märchenfigur französischen Ursprungs. Von da ab zieht die Geschichte immer weitere Kreise durch die Welt von Fable Town. Die moralische Grauzone wie böse man letztendlich als Wolf handelt ist ein zentrales Spielelement. Ich musste mich das eine oder andere Mal wirklich zurückhalten. Und als ich dann doch den Trieben des Wolfs freien Lauf gelassen habe, habe ich es meist kurz darauf wieder bereut. Das ist wirklich gut gemacht.
Wie jemand auf der deutschen Wikipedia schreiben konnte, es handle sich bei The Wolf Among Us um ein Point-and-Click-Adventure, ist mir unbegreiflich. Das Spiel ist alles, aber sicher kein traditionelles Adventure. Gerade das Rätseln fehlt komplett. Ein Hängenbleiben und wildes Ausprobieren à la „Benutze Hamster mit Mikrowelle“ sind dem Spiel fremd.
Getrieben wird die Story maßgeblich durch Dialog und das Untersuchen der Umgebung. Bei Action-lastigen Sequenzen bedient sich The Wolf Among Us altbekannter Quick-Time-Events. An dieser Stelle klassische Telltale-Kost also.
Dieses typische Muster trübt das Spiel leider mitunter ein wenig. Zum einen ist bei Auswahl einer Dialog-Option nicht immer ersichtlich welche Richtung das Gespräch letztendlich nimmt. Das eine oder andere Mal hätte ich mich im Nachhinein gerne umentschieden. Und nicht weil ich bereut habe, was Bigby gesagt hat, sondern weil die angebotene Dialog-Option mir etwas anderes vorgegaukelt hat.
Passt sich die Story meiner Spielweise an? Eher nein. Oft ist es durchsichtig, wie eine bestimmte Situation identisch verlaufen wäre, unabhängig von der gewählten Dialogoption. Wie man NPCs behandelt scheint eher nebensächlich zu sein, auch wenn dem Spieler über Einblendungen vorgegaukelt wird, dass sich die Nicht-Spieler-Charaktere an die jeweilige Entscheidung erinnern würden („Snow will remember this.“). Fast schon komisch ist die Szene eines Sterbenden, der sich daran erinnern soll, wie Bigby ihn behandelt hat. Wenige Minuten später ist er sowieso tot.
Dass zu Beginn einer jeden Episode der Rückblick auf das bisher Geschehene nicht ganz zum wirklich Gespielten passt, ist mir schon bei The Walking Dead aufgefallen. Ist wohl eine Telltale-Krankheit.
Wo in meinen Augen The Wolf Among Us durchfällt ist eine Stelle, die eigentlich der Klimax des Spiel sein sollte, der Wolf in seiner wahren Gestalt. Ich musste kurz überlegen, ob ich hier wirklich den bösen Wolf sehe, den alle fürchten, oder aber nicht doch Okami spiele.
Spass gemacht hat es trotzdem. Jetzt alle Steam Achievements aufdecken werde ich nicht. Einmal spielen reicht. Wo ich noch ein wenig Zeit verbringen werde, ist das Buch der Fabeln. Ein Extra des Spiels, das man im Spielverlauf sukzessive aufdeckt, und das Hintergrundinformationen zu den einzelnen Märchen-Charakteren bietet.
Und Band 2 Fables muss ich bestellen.
Ein Gedanke zu “The Wolf Among Us”