Depression Quest

Your head feels too noisy, and you need to trade it for some actual conversation. Your therapist did say that it was important to reach out to your support network, so you might as well give it a shot.

Who do you call?

1: Your coworker, Sam – He’s friendly enough and could be a good distraction.
2: Your mother – She unconditionally loves you even if she doesn’t always understand you.
3: Alex – She’s your girlfriend.
4: Malcom – He’s family and fun to talk to.

Wen soll ich nur anrufen? Niemand weiß doch wie es wirklich in mir aussieht. Meinen Kollegen? Am Ende wissen noch alle in der Arbeit Bescheid. Meine Mutter? Sie mag mich bedingungslos lieben…liebt sie mich denn wirklich? Hat sie überhaupt Verständnis für meine Ängste? Meine Freundin? Oh Gott, besser nicht. Ich will auf keinen Fall unsere Beziehung belasten. Am Ende trennt sie sich noch von mir. Meinen Bruder? Was, wenn er mich nicht ernst nimmt? Sich gar lustig über mich macht? Also Sam anrufen! Oder besser meine Mutter? Sicher nicht Alex! Oder ist mein Bruder doch die bessere Wahl? Sam? Mum? Alex? Malcom? Sam? Mum? Alex? Malcom? Sam… das Karussell dreht sich um mich herum. Ich MUSS mit jemandem sprechen! ICH WEISS EINFACH NICHT WEN ICH ANRUFEN SOLL! HILFE!!

Depression Quest stellt den Spieler nahezu unentwegt vor Entscheidungen. Oft sind die Situationen banal und alltäglich. Die Wahlmöglichkeiten sind es jedoch nicht.

You have to be awake in a mere 8 hours, and you know that your work is much worse on only a few hours sleep.

What do you do?

Mich ins Bett zwingen? Keine Option! Einfach hinlegen, ich werde schon einschlafen? Keine Option! Abschalten? Keine Option! Alles was bleibt ist wach zu bleiben. Computer an.

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Ich bin auf eine Party eingeladen…Ich kann nicht aufstehen, aber ich muss ins Büro…Meine Freundin will sich mit mir und Freunden in einer Bar treffen…Ein Freund hat eine Katze abzugeben… So viele Entscheidungen. Immer muss ich mich entscheiden! Mir fehlt einfach die Kraft dazu!

Ich habe Depression Quest bewusst mit Ausblick auf ein positives Ende gespielt. Therapeut anrufen. Medikamente akzeptieren. Medikation nicht eigenmächtig absetzen. Mich meinen Mitmenschen anvertrauen. All das was zwar mehr als unangenehm, wenn nicht gar unmöglich scheint, von dem ich aber zumindest hoffe zu wissen, dass es das Richtige ist.

Mit einer Verbesserung meines Gemütszustandes verändern sich dann auch meine Interaktionsmöglichkeiten im Spiel. Immer mehr Optionen stehen mir frei, das Grau der drei Blöcke, die meine Gesundheit beschreiben stabilisiert sich. Kein Fernsehrauschen mehr.

Das „Spiel“ endet nach knapp 50 Minuten in meinem Fall auch wie erhofft positiv. Ich habe die richtigen Entscheidungen getroffen.

„I’m good mom, you tell her.

She says nothing, but you can feel her smile from across the room.

You are doing well. You may still have your bad days, but you now have effective ways to deal with them and you don’t get nearly as low as you used to, or for as long.

You still visit your therapist, and even she has remarked on how much more alive you seem lately.

You are taking your medication regularly, and are pleased at how well it seems to be working.

P.S.: Nach langem Hin und Her habe ich mich entschieden Malcom anzurufen und mich ihm anzuvertrauen. Ich weiss nicht was bei der Wahl einer anderen Option passiert wäre. Aber mein Bruder war auf alle Fälle die richtige Entscheidung. Weder wurde ich verlacht noch nicht ernst genommen. Ganz im Gegenteil. Malcom hat schon seit längerem gespürt, dass mit mir etwas nicht in Ordnung ist. Nur hatte er selbst nicht den Mut mich darauf anzusprechen. Kaum war das Eis gebrochen, konnte ich mit ihm auch über alles offen reden.

 

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