Scanner Sombre

Mit einem VR-Headset und einem Scanner à la Supermarktkasse durch eine Höhle. Darauf muss man erst mal kommen.

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Umgeben von absoluter Dunkelheit besteht die einzige Möglichkeit sich zurechtzufinden darin, die Umgebung konstant zu scannen. Einem nahe Objekte werden rot eingefärbt, weiter entfernte gelb, dann grün bis blau. Und so entsteht ein dreidimensionales Bild des Höhlensystems an dessen tiefsten Punkt die Reise zurück an die Oberfläche beginnt.

Bewegt man sich zunächst noch vorsichtig vorwärts, so hat man recht schnell den Bogen raus und gleitet flüssig durch die Nacht. Immer in Richtung Blau.

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Faszinierend wie schnell es das menschliche Gehirn vermag, sich an diese vollkommen neue Art der Wahrnehmung anzupassen. Es ist nicht notwendig die Umgebung vollständig zu erfassen, fehlende Information wird einfach ergänzt. Unweigerlich fühle ich mich an das „Incomplete Data“-Meme erinnert:

There are two kinds of people in the world: those who can extrapolate from incomplete data.

Im Verlauf des Spiels werden immer wieder Gedanken des Protagonisten eingeblendet, um so der Höhle und dem in ihr gefangen Forscher eine Hintergrundgeschichte zu geben. Der Name des Spiels Scanner Sombre ist hier Programm. Es geht recht düster zu.

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So weit so gut. Idee und Gameplay sind einzigartig. Hier und da ein kleines Rätsel. Das Ganze macht richtig Spaß.

Wo es dafür aber ein wenig dünn wird, ist wie so oft die Story. Auf dem Weg zurück ans Tageslicht findet man Upgrades. Man kann nun entweder breit gefächert seine Umgebung scannen, oder aber fokussiert auf nur wenige Punkte. Ein Burst-Mode, der mit einem Schlag Wellen in alle Richtungen aussendet. Sehr praktisch in großen Höhlen, unbrauchbar in engen Gängen. Dann noch ein Material-Scanner, der herumliegende Gegenstände hervorhebt.

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Aber wer hat nur all diese Verbesserungen im Höhlensystem platziert? Man selbst? Warum? Hier wird schlicht das Gameplay der Glaubhaftigkeit vorgezogen.

Und dann ist da noch die Kartenfunktion. Klar ist diese hilfreich und ich habe auch den einen oder anderen Blick darauf geworfen. Aber eigentlich gehört sie schlicht nicht in das Spiel. Das ist zu viel Information, die man nicht haben sollte. Und auch nicht wirklich braucht.

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Über die Geschichte und vor allem das Ende lasse ich mich hier nicht weiter aus. Zentrales Spielelement ist das Entdecken. Das möchte ich nicht durch Spoiler verderben. So viel sei aber verraten, ein Happy End sucht man vergebens.

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Fazit

Scanner Sombre ist in seiner Präsentation einzigartig. Das hat Introversion wirklich toll gemacht. Auch ist es kein langes Spiel. Knapp zwei Stunden bis zum Abspann. Das kann man bequem an einem Abend einschieben. Ein schwerer Titel ist es nicht.

Die Soundeffekte und die hin und wieder eingespielte Musik sind sehr stimmungsvoll bis furchteinflößend. Ich muss mich gleich mal auf die Suche nach dem Soundtrack machen.

Fazit: Empfehlung, die man über das aktuell laufende YOGSCAST JINGLE JAM 2017 Bundle faktisch geschenkt bekommt. Ein weiteres Plus, alle Erlöse gehen an einen wohltätigen Zweck.

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