Rakuen

楽園 (Rakuen) ist das japanische Wort für Paradies und bedeutet wortwörtlich übersetzt „Garten der Musik“.

Unter diesem Titel hat die Sängerin und Komponistin Laura Shigihara im Jahre 2017 ein bezauberndes Spiel veröffentlicht, das die Geschichte eines namenlosen Jungen erzählt. Angesiedelt in einem Krankenhaus im Norden Japans.

Die Story beginnt mit einem kleinen Kriminalfall, denn aus den Krankenzimmern sind Gegenstände entschwunden. Unter anderem ein Märchenbuch des Jungen mit dem Titel „Rakuen“. Als Spieler schlüpft man nun in dessen Fußstapfen und macht sich auf herauszufinden, wer der Dieb sein könnte. Man erforscht die ersten Räume des Krankenhausflügels und lernt Gespräch für Gespräch das Personal und die weiteren Patienten kennen.

Doch schnell beginnen sich Realität und Fantasie zu vermischen. Die Mutter, die tagtäglich das Krankenbett hütet, offenbart einem, dass die Fantasiewelt des Buches wirklich existiert. Ein magisches Land in dem der Hüter des Waldes lebt, ein Wesen, das es vermag Wünsche zu erfüllen. Ausgestattet mit einem magischen Schlüssel, der Türen in diese Fantasiewelt öffnet, begibt man sich zusammen mit der Mutter auf die Suche nach ihm. Doch trifft ihn schlafend an.

Um den Hüter zu wecken, gilt es nun eine ganze Reihe an Aufgaben zu erledigen, die alle in Zusammenhang mit den Patienten stehen, die man zu Beginn des Spiels kennengelernt hat. Beständig wechselt die Handlung dabei zwischen dem Krankenhaus und dem Zauberwald. Denn eine jede Geschichte in der Realität besitzt eine Entsprechung in der Parallelwelt. Allesamt tragische Ereignisse, die es zu entdecken und einem glücklichen Ende zuzuführen gilt. Wenn mitunter auch nur in der Welt Rakuens. Bis man letztendlich bei der eigenen Geschichte angelangt.

Fazit

Rakuen ist ein typisches RPG Maker Spiel. Vom Aussehen her also ein klassisches japanisches Rollenspiel. Wenn auch ganz ohne Rollenspielelemente. Vielmehr dreht sich alles um das Lösen von Rätseln, die zu ganzen Rätselketten aneinandergereiht sind. Schlüssel finden, Türcodes aufdecken, Gegenstände einsammeln. Und immer wieder Gespräche führen. Das sind die zentralen Spielmechaniken. Mitunter sind diese Ketten sehr lang und gehen nahtlos ineinander über, so dass man leicht vergisst, was für eine übergeordnete Aufgabe man eigentlich zu erfüllen versucht.

Rakuen ist in erster Linie ein narratives Spiel. Der Schwierigkeitsgrad hält sich in Grenzen. Und sollte man mal wirklich nicht wissen, wie es weitergeht, so kann man jederzeit die Mutter um Rat fragen.

Auch wenn Liebe, Krankheit und Verlust zentrale Elemente der Geschichte sind, so muss ich sagen, dass mich das Spiel weit weniger bewegt hat als ein ähnlicher Vertreter seines Genres namens To the Moon. Viele Wendungen der Handlung sind einfach zu vorhersehbar und bis auf wenige Momente bleiben die Überraschungen aus.

In die visuelle Gestaltung der Pixel-Art und Charakterzeichnungen muss unglaublich viel Arbeit geflossen sein. Rakuen sieht wirklich fantastisch aus. Was natürlich Geschmacksache ist. Man muss schon etwas mit japanischem „kawaii“ angefangen können.

Mit der Musik im Spiel habe ich mir schwergetan. Zwar ist die Hintergrundbegleitung hervorragend. Aber die Lieder an zentralen Stellen der Handlung driften schon ganz schön ins Schmalzige ab. Ein jeder Spieler darf sich hier seine eigene Meinung bilden.

Im Großen und Ganzen habe ich aber viel Spaß beim Spielen gehabt. Ein erfolgreicher Start in ein neues Jahr.

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